Dienstag, 21. Dezember 2010

All die schönen Farben...

Man mag von China halten was man will, aber Ahnung von Wellness haben sie. Eine ganze Menge von dem, was mit innerer Balance, Yin und Yan und Körper im Gleichgewicht zu tun hat, stammt von dieser Nation.
So auch die Lehre, dass man bei jedem Essen mindestens fünf Farben verzehren soll. Die hat übrigens der Gelbe Kaiser erfunden. Weil er der Überzeugung war, dass die Farben der Lebensmittel direkt mit den fünf lebenswichtigen Organen (Herz, Milz, Leber, Lunge und Nieren) und den Elementen Feuer, Wasser, Erde, Holz und Metall, zusammenhängen. Luft scheint als Element keine Rolle im Leben der Chinesen zu spielen, was den Smog in Peking erklären könnte.
Jedenfalls sind Metall-Lebensmittel weiß, reinigen Blick und Lunge und beruhigen. Zu ihnen zählen nicht etwa weiße Toyotas, sondern Pilze, Zwiebeln oder Blumenkohl. Holz-Essen ist grün und gut für die Leber, weshalb ich beim nächsten Trinkgelage definitiv eine Pizza mit Brokkoli bestellen werde. Schwarz steht für Wasser-Lebensmittel, wie schwarzer Sesam, tausendjähriges Ei oder Seegurken. Da man das bei uns nicht so häufig im Kochtopf findet, müssen die Nieren, die von den schwarzen Lebensmitteln versorgt werden, wohl zusehen, dass sie ihre Steine auf andere Weise loswerden. Gelbes Essen bedeutet „Erde“ und die wiederum „Milz“. Warum auch immer ein Planet mit einem Gewicht von 5,9 Tausend Trillionen Tonnen für ein Organ mit 150 Gramm steht. Rot, und darum musstet ihr die ganze Abhandlung hier lesen, steht für Feuer und beeinflusst Herz und Immunsystem.
Bei roten Lebensmitteln lagen wir gerade ganz weit vorne. Wir hatten nämlich die roteste Suppe, die man sich vorstellen kann. Aus Rote Bete, dieser spaßigen Knolle, die ein „e“ verloren hat und trotz Tarnung als Plural im Singular angesprochen werden möchte, also „Die Rote Bete ist ein Gemüse“ nicht „sind ein Gemüse“. Damit das Feuer auch ein bisschen Metall zum Spielen hat, gabs dazu Grießnockerl. Das war so lecker, dass sogar die Suppe selbst grinsen musste. Allerdings nicht lange, sie war ruck, zuck im Bauch verschwunden. Ist ja schließlich Winter – und da braucht man was Warmes fürs Herz.

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