Sonntag, 7. August 2011

Glückwunsch, es ist ein Kuchen

Silikon soll ja total empfehlenswert sein. Und zwar nicht nur, wenn frau in den Playboy möchte, sondern auch fürs Kuchenbacken. Formen aus dem weichen gummiartigen Material sollen quasi unverwüstlich sein,die Wärme super leiten, hitzebeständig sein, müssen nicht eingefettet werden, lassen sich klein verstauen und, so eine Website „ermöglichen zahlreiche phantasievolle Formen“. Die phantasievolle Form, die sich unsere Silikonkuchenhülle fürs Wochenende überlegt hat, war „schwangeres Nilpferd“. Der Apfel-Schoko-Mohnkuchen, den sie geschwängert hat, war ausgezeichnet, aber er sah aus als stünde die Geburt von mindestens einem halben Dutzend Muffins unmittelbar bevor. Gut dass die Silikonformen, so eine Online-Shopping-Plattform „super kinderfreundlich, weil absolut bruchresistent“ sind. Da können die Babies von unserem Samstagskuchen ja gleich in Mamis Geburtshaus spielen. Achim will die Silikonhülle trotzdem nicht mehr zum Backen verwenden. Einerseits, weil er sagt, dass der Kuchen nach Gummi schmeckt, andererseits, weil er die Form seines Gebäcks ganz gerne selbst bestimmt. Und beim Kuchen ist ab sofort bei uns „Bauch einziehen“ angesagt.

Donnerstag, 4. August 2011

Auf die Länge kommt es an

Worauf achten die Deutschen bei Lebensmitteln? Qualität, Geschmack, Aussehen? Falsch. Wie eine vom Bundesverbraucherministerium in Auftrag gegebene Studie jetzt ergab, ist es der Preis (was weniger überraschend ist) und - das Mindesthaltbarkeitsdatum. Das ist ziemlich überraschend. Zumindest für mich. Ganze 87 Prozent gaben an, dass es ihnen sehr wichtig sei, dass sich die Lebensmittel lange halten. Das lässt tief blicken, finde ich. Einerseits redet jeder über Bio und Frische und dass er seine Lebensmittel am liebsten selber direkt vom Feld pflücken würde. Und andererseits ist ihm bei der Essenswahl ein Kriterium am wichtigsten, das nur auf Nahrungsmittel gedruckt wird, die fertig verpackt, konserviert oder tiefgefroren sind. Auf ökologische Produktion, Kalorien oder Nährwertangaben achten nur 58 bis 68 Prozent der Umfrageteilnehmer. Letzteres wahrscheinlich, weil mehr als die Hälfte der Befragten die Nährwertangaben nicht verstanden haben. Haben sie zumindest in den Fragebogen geschrieben. Vielleicht kaufen deshalb 81 Prozent regionale Produkte. Da hat man wenigstens das Gefühl zu wissen was drin ist, weil die Bäuerin auf dem Wochenmarktstand so nett lächelt während sie die Karotten in die Plastiktüte packt. Und darum geht es ja schlussendlich irgendwie: Dass man ein gutes Gefühl beim Essen hat. Ob das jetzt vom Wochenmarkt oder aus der Tiefkühltheke kommt.