Mittwoch, 26. September 2012

Kinder, Kinder: Der Name macht den Geschmack

Kindermund tut Wahrheit kund - und lässt sich anscheinend auch ganz leicht austricksen. Und zwar, wenn es ums Gemüse-Essen geht. Ernährungspsychologen von der Cornell University im amerikanischen Ithaca haben nämlich herausgefunden, dass der Nachwuchs gesunde Lebensmittel lieber isst, wenn er einen Phantasienamen trägt. Zu diesem Zweck boten sie in der Schulkantine einmal Karotten als "Karotten" an, am nächsten Tag als "Röntgenblick-Karotten". Die Schüler griffen beim "Supergemüse" doppelt so oft zu wie beim normalen. Der Ansatz funktionierte auch in einigen Schulen in New York: Sobald Brokkoli zu Superhelden-Brokkoli wurde, schoss er in der Beliebtheitsskala nach oben wie Batman, wenn das Fledermauszeichen am Himmel erscheint. Stand schnöde "Brokkoli" auf der Tafel, sank der Konsum um bis zu 16 Prozent. Restaurants, die ihren Kindergerichten lustige Namen wie "Pinocchio" oder "Biene Maja" geben scheinen also gar nicht so falsch zu liegen - wenn man davon absieht, dass sich dahinter meist ohnehin die Lieblingsspeisenklassiker "Schnitzel und Pommes" oder "Nudeln mit Tomatensoße" verbergen. Für essgestresste Eltern eröffnet diese Erkenntnis jedenfalls ganz neue Möglichkeiten - kulinarisch und kreativ. Wetten, dass ihr "Lahm-Spinat", der "Miley Cyreis" oder der "Manga-Smoothie" reißenden Absatz finden?

Dienstag, 4. September 2012

Salat: Durcheinander aus der Dose

"Da haben wir den Salat" - woher dieses Sprichwort kommt, ist gar nicht so leicht herauszufinden. Im Internet wird spekuliert, dass der Ursprung dieser Redensart darin begründet liegt, dass in einem Salat verschiedene Zutaten durcheinander gemischt sind. Also "hat man den Salat", wenn irgendwas durcheinander geraten ist. Dabei werden bei einigen Salaten gar nicht mehrere Zutaten übereinandergeschmissen, sondern eher geschichtet. Man denke nur an die Formschönen Salatplatten der 50er Jahre, die eher wie Ölgemälde geschichtet und mit einem Dosenpfirsich gekrönt wurden. Ich liebe grundsätzlich Salate, sie sind das einzige Gericht, dass ich akzeptabel hinbekomme - vorausgesetzt, man ist äußerst essigsäureresistent. Aber wenn schon was aus der Dose in mein Grünzeug kommt, dann in Form von Mais. Der, so belehren Gesundheitsapostel nimmermüde, enthält zwar Fabrikzucker, aber ich mag ihn einfach. Immerhin stecken ihn ihm - so die Zeitschrift Ökotest - Vitamin B1 für gute Gehirn- und Nervenfunktion, Vitamin B6 für den Stoffwechsel, Folsäure und ein paar Ballaststoffe. Und: Der Test der Zeitschrift ergab, dass in keiner der geprüften Dosen und Gläser Pestizide oder Genmais entdeckt. Außerdem wurde mit zwei Körnchen Dosenmais 1980 in Redmire an der walisischen Grenze der erste Karpfen gefangen, der mehr als 51 lb, also rund 23 Kilo wog. Ein Fisch so schwer wie rund 80 Dosen seines Köders. Das nenne ich Return-on-Investment. Und was einem Fisch schmeckt, der "the Bishop" genannt wird, kann einem Dosenhendl nicht schaden. ich werde nur bei einzelnen Körnern ganz genau darauf achten, ob da nicht irgendwo ein Haken ist.