Donnerstag, 10. März 2011

Dosenfutter

Ich gehöre zu den Mädels, die Dinge meist nach irrationalen Gesichtspunkten aussuchen. Wäre ich Raucherin, ich würde wahrscheinlich die Zigaretten nach der Farbe der Packung aussuchen.
Der Grund, warum das Dönerfleisch-ähnliche Türmchen nun bei uns auf dem Tisch steht, war sein Name: Kamutdose. Dahinter verbirgt sich ein schnödes Brot, aber es klingt so toll, wenn man sagen kann "Schatz, ich habe uns heute eine Kamutdose mitgebracht". Allerdings hat es nichts mit der Kraft einer Dose der Pandora zu tun, sondern schmeckt eher fad. Kamut ist ein Hartweizen, seine Körner sind doppelt so groß wie die die normaler Weizenähren. Die Legende besagt,dass ein amerikanischer Luftwaffenoffizier 1948 in einem Pharaonengrab in Ägypten eine Kiste mit gigantischen Weizenkörnern fand. Er schickte 36 davon seinem Vater,der eine Farm in Montana hatte. Er streute ein paar aus, betrieb den Kamutanbau aber nie konsequent. Der kontinuierliche Anbau begann erst mit Bob und Mack Quinn, die bewusst den ägyptischen Namen „Kamut“ (=„Seele der Erde“)für die Riesenkörner wählten und schützen ließen. Schlau, denn seit das amerikanische Landwirtschaftsministerium 1990 Kamut als neue Sorte anerkannte, erfolgt der komplette Anbau und Vertrieb unter der Lizent von "Kamut International". Bauernschläue für die Dose. Spannender schmecken die Körner deswegen nicht, aber, hey, toller Name.

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