Dienstag, 1. März 2011

Dinner to go

Eigentlich habe ich im Internet nach exotischen Gerichten gesucht. Rausgekommen bin ich irgendwie bei Eiweiß. Das klingt erstmal wenig exotisch. Eiweiß ist wichtig, es gehört zu den Grundbausteinen der Zellen. Das Wort „Protein“, wie Eiweiß auch genannt wird, tauchte erstmals 1839 auf und leitet sich vom griechischen Wort für „grundlegend“ ab. So weit, so wissenschaftlich. Dann kam David George Gordon. Weil auch der amerikanische Autor weiß, wie wichtig Proteine sind, hat er ein Kochbuch geschrieben, das eiweißhaltige Gerichte enthält. Die bestehen aber nicht aus Fleisch, Eiern, Milchprodukten oder Nüssen, sondern aus Käfern, Grashüpfern und anderem Krabbelgetier. Das Buch heißt „Iss-einen-Käfer-Kochbuch: 33 Arten Grashüpfer, Ameisen, Wasserkäfer, Spinnen, Tausendfüßler und ihre Verwandten zu kochen”. Etwas sperrig, aber man weiß genau, was auf einen zukommt. Gordon hat vielfüßige Rezepte aus der ganzen Welt zusammen gesammelt, gibt Tipps welche Insekten lecker und welche zu vermeiden sind und sogar welcher Wein zu „Drei Bienen Salat“ und „Schokoladen Grillen Torte“ passt. „Kühe, Schweine und Schafe zu züchten ist eine enorme Verschwendung der Ressourcen unseres Planeten. Aber Insekten-Landwirtschaft ist ziemlich harmlos“, ist er überzeugt. Zumindest hat man ein Gesprächsthema, wenn die Gäste das Kochbuch im Küchenregal entdecken. Und auch Zeit zum Reden, wenn die Rezepte tatsächlich auf dem Teller landen (und dort wahrscheinlich unberührt liegen bleiben). Der Journalist Scott Simon bringt in seiner sehr kurzen Buchbesprechung jedenfalls das auf den Punkt, was ich auch dachte, als ich das Kochbuch entdeckt habe : „Igitt!“ Dann doch lieber einen Quark, der bekommt auch Beine, wenn man ihn zu lange stehen lässt.

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