Samstag, 26. März 2011

Da brat mir doch einer ein Hendl

Hähnchen auf der Dose, saß uhund briet. Saß uhund briet…. Ich sage es euch, Brathendl und Bier gehen zusammen wie „Hollera“ und „Duljö“. Besonders, wenn man das Bier nicht zum Hühnchen trinkt – das kann schließlich jeder neuseeländische Oktoberfest-Erstbesucher – sondern, wenn man das rohe Federvieh auf eine geöffnete Bierdose setzt und in den Ofen schiebt. 
Das Bier verdunstet dann schön in das Fleisch und macht es zart, saftig… einfach lecker. So lecker, dass ein Fan sogar eine Website nach dem Gericht benannt und statt eines Hühnchens einen Truthahn auf die Dose gesetzt hat, die genau genommen ein Ein-Liter-Fass war. Da kann man die Scheichs in Dubai nur bemitleiden: Nachdem muslimische Gäste dagegen geklagt hatten, dass sie in einem Restaurant nicht über den Alkoholanteil einiger Gerichte nicht informiert worden waren, setzt die Stadt in den Emiraten das seit 2003 bestehende Kochen-mit-Alkohol-Verbot konsequent um. Nun gibt es Coq ohne Vin und Crêpe ohne Suzette. Apropos Crêpe Suzette: Inzwischen weiß ja so ziemlich jeder, der ab und zu in einer TV-Kochshow vorbei-zappt, dass das Gericht aus Versehen von einem Kochlehrling erfunden wurde, der die Soße für die Pfannkuchen versaute. Meine Theorie ist, dass auch das Bierdosen-Huhn durch einen Zufall entstanden ist. Und zwar, als ein paar Fußball-Fans in Süddeutschland feierten, dass Bayern München zu 368. Mal Meister geworden war und im Suff ihr Brathendl statt auf den Grillspieß auf eine Bierdose gesetzt hatten. Weil ein echter Bayer keine Fehler macht – schon gar nicht beim Fleisch – haben sie den Vogel trotzdem auf den Rost gesetzt… und ein neues Gericht erfunden. Und ich weiß auch schon, was ich mir zu Essen wünsche, wenn der FC diese Saison die Schale mal nicht holt: Edamer-Fondue mit einem ordentlichen Schuss Schnaps.

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