Sonntag, 10. April 2011

Rippchen Minion

Gestern wurde bei uns ein Duell ausgetragen: Auf der einen Seite - Spareribs. Auf der anderen ... auch. Die einen waren zuvor vier Stunden eingewickelt im Backofen vorgart worden. Die anderen "nur" mit Rub eingerieben. Damit der Grill nicht auf halber Strecke die Hitzeleistung verweigert(das Barbecue erstreckte sich über eineinhalb Fußballspiele mit dem Höhepunkt "1:1 für den FC Nürnberg),
wendeten die beiden Grillmeister erstmals die Minion-Methode an. Die ist mir seit heute sehr sympathisch, weil ich gelesen habe, wie sie zustande kam: Erfunden hat sie nämlich ein Autohändler aus Seattle Anfang der 90er. Dieser Jim Minion wollte unbedingt an einem regionalen Grillwettbewerb teilnehmen, hatte aber weder Lust darauf zehn Stunden neben seinem Grill zu vertandeln noch die Gebrauchsanleitung seines Grills zu lesen, wie man den über einen so langen Zeitraum möglichst wartungsfrei betreiben könnte. Eine Einstellung, die ich zu 100 Prozent nachvollziehen kann. Er tüfftelte also ein bisschen herum, schüttete dann einen Kohlering in seiner Grillschale auf, auf den er ein paar vorgeglühte Briketts schüttete. Diese Briketts zündeten die Kohlen, die direkt an ihnen dran lagen, die dann wiederum die nächsten zum Glühen brachten und so weiter und so fort, bis der gesamte Ring durchgekokelt war. Das Brikett als Männer-Dominostein sozusagen. Minion ist trotz seiner ausgefeilten Kettenreaktion am Ende nur Zweiter des Grillwettbewerbs geworden. Seine Spareribs wurden von einem Grillhuhn überflügelt. Wenn seine Rippchen nur halb so gut waren wie die unsrigen gestern, war das definitiv eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter (wie gestern, sonst hätte Nürnberg gewonnen). Ich konnte zwar nicht so viele Ribs essen, wie ich gewollt hätte, weillsie so lange auf dem Rost lagen, dass ich in der Zwischenzeit das halbe Baguett weggeknabbert hatte - aber, hey, auf solche Gourmet-Grillagen lohnt es sich zu warten.

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