Donnerstag, 7. April 2011

Falafel mit Springbrunnen


Ich bin getadelt worden. Anfang der Woche. Von einer Freundin. Sie hat gesagt, ich solle nicht immer schreiben, dass ich nicht kochen könne. Deshalb erzähle ich jetzt meine Falafel-Geschichte. Irgendwann letztes Jahr habe ich im Internet ein tolles Rezept für die kleinen Kicherebsen-Bällchen gefunden: gebacken, statt frittiert. Das musste natürlich ausprobiert werden - und ging auch ein, zwei Mal gut. Beim dritten Mal war ich mir meines Falafelback-Talents wohl etwas zu sicher. Die Kichererbsen landeten in der Schüssel, ich setzte den Pürierstab an, Brei gemacht, Brei aus dem Pürierstab kratzen wollen ... und leider sowohl vergessen den Pürierstab auszustecken als auch den Finger der anderen Hand vom "An"-Knopf zu nehmen. Hat ein bisschen geblutet, was ich sofort fachmännisch mit Papiertaschentuch und Tesafilm verbunden habe. Alles gut, Falafel in den Backofen und einen gemütlichen Abend verbracht. Beim Zähneputzen dachte ich mir, dass das Tempo jetzt ja langsam mal vom Finger könnte. Und mir kam eine pulsierende Minifontäne entgegen: Arterie getroffen. Achim hat mich ins Auto verfrachtet und in die Notaufnahme gebracht, wo sich die Ärzte köstlich amüsiert haben: "Wie ist das denn passiert?" "Ich habe püriert" "Buahahahaaaa. Und was?" "Kichererbsen" "Buahahaahahaaaaaa, Frauen". Sie haben meinen Finger in einen Verband gewickelt, der im Verhältnis zu selbigen in etwa stand wie eine Blumenvase zu einem Gewächshaus. Soviel zum Thema Küchentalent, gebt mir lieber nichts Spitzes oder Scharfes in die Hand, außer ihr wollt mich loshaben. Gestern gab es übrigens wieder Falafel, aber mit Kindersicherung - Häckselmaschine mit Deckel, ganz ohne Blut. Tja, wer keine Küchengeräte bedienen kann, muss taktieren. Wenigstens ab und zu.

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