Freitag, 22. April 2011

Eieieieiei

Eier sind #+$§#4?**! Ostern hin oder her. Weil über die Feiertage die Familie bei uns zu Gast ist, haben wir heute Eier gefärbt. Das Problem: Wenn, dann gibt es bei uns Spiegelei. Eines der wenigen vollautomatischen Küchengeräte, das uns fehlt, ist deshalb ein Eierkocher.
Ergebnis: ein ordentlicher Eiertanz. Los ging der Kampf bereits als die Eier noch in der Pappschachtel hockten. Eines hatte beschlossen, sich nicht zum Osterei adeln zu lassen und blieb mit dem unteren Teil der Schale inklusive Innenleben in seiner Kuhle kleben während ich mit dem Schalenhütchen in der Hand ziemlich ei(n)fältig auf die gelbe Masse starrte, die da in der Pappe klebte. Die nächsten sechs Minuten verbrachte ich damit, zweien der zehn geplanten Ostereier beim Zerplatzen im Topf zuzuschauen. Ein erster "Sind-sie-schon-lange-genug-drin"-Check endete mit einem halbdurchgegarten Etwas, das wir in der Pfanne zu Eier-Schmarrn verarbeiteten.
Ich verbrachte weitere zehn Minuten damit,in den Topf mit den vor sich hin klimpernden Eiern zu starren und die Temperatur jedes Mal hektisch herunter zu drehen, wenn die brodelnden Wasserblasen die weißen Kugeln zu heftig herumschubsten. Und 30 Sekunden später die Hitze wieder zu erhöhen, weil ich befürchtete, dass die Eier sonst nie hart würden. Irgendwie hatte ich Eierkochen entspannter in Erinnerung. Warum man sich den Eier-Act an Ostern überhaupt antut, liegt irgendwo im Alten Ägypten oder Rom begründet. Dort waren Eier Grabbeigaben, weil sie in ihrer Schale (dem verschlossenen Sarg) Leben trugen (das Küken, das leider nie mehr eins werden würde). Das Ei galt und gilt als Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. Und weil die katholische Kirche derart Spaßig-Hoffnungsfrohes in der Fastenzeit doof fand, verbot sie den Verzehr von Eiern in der Fastenzeit. Die Hühner störte das relativ wenig, sie legten einfach weiter, so dass am Ende der Fastenzeit die Menschen auf riesigen Eierbergen saßen. Damit sich die "Eier der Entbehrung" von den Alltagseiern unterschieden, bemalten die Menschen sie und ließen sie weihen. Heißt es zumindest. Wir haben jedenfalls doch noch ein kleines Schächtelchen wunderschöner, bunter Ostereier zusammenbekommen. Die Familie - und das Osterfrühstück - können also kommen. Habt eine schöne Osterzeit!

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