Dienstag, 5. April 2011

Chips'n'Tales

Gestern habe ich Kartoffelsalat gemacht. Und beim Schnippeln der gelben Knollen habe ich plötzlich an Chips denken müssen. Vielleicht weil ich so sensationell dünne Scheiben geraspelt habe (jahaaa, Kartoffeln schneiden kann ich). Deshalb musste ich heute gleich mal nachsehen, wo die Kartoffelchips herkommen und ob sich vielleicht doch ein Argument dafür findet, sie nicht als Fettfalle aus der Tüte weitläufig zu umessen. Vorab: Es gibt keins. Selbst, wenn die Kartoffel-Plättchen mittels Zentrifugalkraft vom Frittierfett getrennt werden - was die Schweizer nicht alles machen - haben sie noch 17 Prozent Fett. Gut, Nutella ist nicht besser, aber da versteckt sich das Fett wenigstens hinter einem hübschen Bild mit Milch und Haselnuss. Und partnerbedingt bin ich Nüssen gegenüber ja sehr aufgeschlossen.
Wer den Kartoffelchip erfunden hat, ist nicht ganz klar: Enweder war es ein Wirt in Saratoga Springs, der einen Gast zufriedenstellen wollte, dem die Bratkartoffeln nicht dünn genug sein konnten. Oder es war die Schwester des Wirts, die erst zu doof war, die Bratkartoffeln in adequat dicke Scheiben zu schneiden und sie dann auch noch in eine Pfanne mit heißem Fett plumpsen ließ. Fest steht aber, dass die Wiege der Kartoffelchips in den USA stand. Wo die Knabberkultur und die Bäuche der Chips-Fans bis heute wachsen und gedeihen. Besonders, seit in den 20er Jahren Herman Lay eine Kartoffelschälmaschine erfand. Zum Andenken an dieses Genie der Snackwelt heißt heute immer noch eine Kartoffelchipsmarke so. Einen weiteren Meilenstein legten dann die Iren: In einem kleinen Familienbetrieb wurde ein Verfahren entwickelt, um die Chips mit Gewürzen zu versetzen. Der weltweite Siegeszug der krossen Scheiben war damit nur noch eine Frage der Zeit. Nach Deutschland kamen sie, die Chips, nicht die Iren, übrigens Anfang der 50er Jahre als Verpflegung für amerikanische Soldaten - und blieben in den Schlickerschränken der Bundesbürger. Einen dreistelligen Millionenbetrag geben die Deutschen jährlich für Chips aus, das sind 72.000 Tonnen. Um soviel Kartoffelscheiben für meinen Salat zu schnippeln, wäre ich eine Weile beschäftigt. Aber ich habe auch keine Schälmaschine. Hey, warum eigentlich nicht? Schließlich habe ich auch eine Gartenbewässerungsanlage. Und vielleicht kann so ein Manschinchen ja auch Karotten pellen. Ich muss gleich mal googeln.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen