Mit Essen spielt man nicht? Von wegen! Gerichte kreativ interpretieren und auch mal über Sternküche und Co. schmunzeln, machen Kochen und Genießen doch erst richtig schön. Willkommen bei den Foodversuchen.
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Donnerstag, 17. Mai 2012
Breaking News: Nutella ist gar nicht gesund!
Wenn ich Amerikanerin wäre, wäre ich jetzt reich. Ich bin nämlich bekennender Nutella-Junkie. Das war auch eine Frau in den Staaten... bis sie mit Entsetzen (und vermutlich 20 unerklärlichen Kilos mehr auf den Hüften) feststellen musste, dass der Schokoaufstrich gar nicht gesund ist, wie die Werbung vermuten lässt, sondern - im Gegenteil - quasi reines Fett. Debakel! Wer kann denn auch ahnen, dass etwas, das laut Nährwertangaben rund 55 Gramm Zucker und 31 Gramm Fett pro 100 Gramm enthält, ungesund sein könnte? Deshalb hat die um ihre schlanke Hüfte betrogene Lady Nutella-Hersteller Ferrero USA verklagt. Weil sie nicht die einzige Amerikanerin war, die die Nuss-Nougat-Paste für "ein ausgewogenes und schmackhaftes Frühstücks-Produkt" gehalten hatte, wurde daraus eine Sammelklage.
Angesichts der drückenden Beweislast, dass die Werbebotschaft in den USA wohl nicht eindeutig genug war, gab Ferrero klein bei und willigte ein, rund 2,3 Millionen Euro Entschädigung zu zahlen. Zudem wurde eine Website eingerichtet, auf der darüber informiert wird, wie man sich seine kaputt gefressene Gesundheit in Dollar aufwiegen lassen kann: Wer bis 5. Juli eine Klageschrift einreicht (die Ferrero extra schon mal vorgeschrieben und zum Download bereit gestellt hat, denn Zucker macht aktuellen Studien zufolge nicht nur dick, sondern auch dumm), kann pro zwischen 2008 und 2012 gekauftem Glas Nuss-Nougat-Creme drei Euro Entschädigung einfordern. Drei Euro! Wenn ich mal grob überschlage, wass ich in diesem Zeitraum an Nutella verdrückt habe, käme ich auf einen Betrag, der locker einen Kleinwagen finanzieren würde. Nicht, dass ich einen bräuchte, aber, hey, man nimmt was man kriegt. Allein zu meinem 30. Geburtstag habe ich zehn Gläser geschenkt bekommen - und das in einem früheren Blog erwähnte Nutallika hätte bestimmt noch einen Sonder-Bonus für überdruchschnittliche körperliche Grausamkeit abgeworfen.
Na ja, ich lebe nicht in den USA, muss Etiketten lesen, verstehen und Werbebotschaften selbst interpretieren, während die Amis sich von ihrer Nutella-Entschädigung Burger und Cola kaufen und sich im Fernsehen den angepassten Nutella-Spot anschauen, der ab jetzt wahrscheinlich irgendwie so lautet: "Nutella, die fetthaltige, zuckersüße Schokopampe, die dick macht, aber einfach geil schmeckt. ACHTUNG: Dieses Produkt ist nicht gesund, möchte aber gerne so wirken. Danke für Ihr Verständnis."
Dienstag, 17. April 2012
Dosenhendl-Hobbythek: Mixgetränke für Fortgeschrittene
Ich dachte immer „Metallica“ sei hart. Doch dann habe ich „Nutallika“ kennen gelernt. Und das übertraf alles, was ich bisher an Härtetests überstehen musste.
Es war mein Geburtstag, der Kühlschrank war gefüllt mit Bier, Tonic, Fleisch für den Grill – und je einer Flasche Weißwein und Prosecco für die Mädels. Also die, die kein Bier oder Gin Tonic trinken, sprich: eine. Und weil Geburtstag auch Geschenke bedeutet, bekam ich neben T-Shirt, Blumen und einer Tasse auch ein selbstgebrautes Getränk: eben jenes verhängnisvolle "Nutallika", ein Mix aus zahlreichen Zutaten, darunter Zuckersirup, Rum und Nutella, die mehrere Erhitzungs-, Misch- und Abkühlvorgänge durchlaufen hatten. Nutella war eine absolute Pflichtzutat in den Augen der Schenkenden. Nicht zu Unrecht, denn ich bin ein dermaßen großer Verfechter des Original-Nuss-Nougat-Aufstrichs, dass ich sogar schon Blindverkostungen veranstaltet habe, um zu beweisen, dass man es aus sämtlichen Konkurrenzprodukten herausschmecken kann (hat auch geklappt). Entsprechend übereuphorisch reagierte ich, als mir die Bügelverschlussflasche mit dem harmlos nach Kakao aussehenden Nutallika überreicht wurde. Die erste Runde wurde ausgeschenkt und die Kehlen hinuntergestürzt. In Schnapsgläsern natürlich. Das Wunder: Es schmeckte. Richtig gut sogar. Wie flüssiges Nutella mit einem Hauch Würze. Alkohol? Keine Spur! Die nächste Runde folgte. Die Begeisterung wuchs ins Unermessliche. Die Flasche kreiste.
Dabei vergaß die Partygesellschaft leider eine Hauptregel der Alkoholpanscherei: Keep it controlable. Sprich: Solange man kein gelernter Barkeeper ist, sollte man nur Mixgetränke herstellen, die aus zwei Komponenten, davon mindestens eine antialkoholische, bestehen. Radler beziehungsweise Alsterwasser, Gin Tonic, Rum Cola, Aperol Sprizz … da weiß man, das passt zusammen und kann abschätzen, was die Kombi im eigenen Körper anstellt. Nicht so bei „Nutallika“. Ganz ehrlich: Ich würde jeden Kater gegen das eintauschen, was am nächsten morgen in meinem Magen herumklumpte. Es fühlte sich an als hätte ich ein komplettes Glas Nutella auf einmal geschluckt - ohne das Glas vorher zu entfernen. Ein sehr suboptimaler Zustand, der glücklicherweise nur ein paar Stunden anhielt. Das nächste Mal trinke ich trotzdem nur aufrichtige Getränke, die die Folgen haben, die man von ihnen erwartet. Einen Kasten Bier bekommt man schließlich auch nachts um vier noch an der Tankstelle.
Es war mein Geburtstag, der Kühlschrank war gefüllt mit Bier, Tonic, Fleisch für den Grill – und je einer Flasche Weißwein und Prosecco für die Mädels. Also die, die kein Bier oder Gin Tonic trinken, sprich: eine. Und weil Geburtstag auch Geschenke bedeutet, bekam ich neben T-Shirt, Blumen und einer Tasse auch ein selbstgebrautes Getränk: eben jenes verhängnisvolle "Nutallika", ein Mix aus zahlreichen Zutaten, darunter Zuckersirup, Rum und Nutella, die mehrere Erhitzungs-, Misch- und Abkühlvorgänge durchlaufen hatten. Nutella war eine absolute Pflichtzutat in den Augen der Schenkenden. Nicht zu Unrecht, denn ich bin ein dermaßen großer Verfechter des Original-Nuss-Nougat-Aufstrichs, dass ich sogar schon Blindverkostungen veranstaltet habe, um zu beweisen, dass man es aus sämtlichen Konkurrenzprodukten herausschmecken kann (hat auch geklappt). Entsprechend übereuphorisch reagierte ich, als mir die Bügelverschlussflasche mit dem harmlos nach Kakao aussehenden Nutallika überreicht wurde. Die erste Runde wurde ausgeschenkt und die Kehlen hinuntergestürzt. In Schnapsgläsern natürlich. Das Wunder: Es schmeckte. Richtig gut sogar. Wie flüssiges Nutella mit einem Hauch Würze. Alkohol? Keine Spur! Die nächste Runde folgte. Die Begeisterung wuchs ins Unermessliche. Die Flasche kreiste.
Dabei vergaß die Partygesellschaft leider eine Hauptregel der Alkoholpanscherei: Keep it controlable. Sprich: Solange man kein gelernter Barkeeper ist, sollte man nur Mixgetränke herstellen, die aus zwei Komponenten, davon mindestens eine antialkoholische, bestehen. Radler beziehungsweise Alsterwasser, Gin Tonic, Rum Cola, Aperol Sprizz … da weiß man, das passt zusammen und kann abschätzen, was die Kombi im eigenen Körper anstellt. Nicht so bei „Nutallika“. Ganz ehrlich: Ich würde jeden Kater gegen das eintauschen, was am nächsten morgen in meinem Magen herumklumpte. Es fühlte sich an als hätte ich ein komplettes Glas Nutella auf einmal geschluckt - ohne das Glas vorher zu entfernen. Ein sehr suboptimaler Zustand, der glücklicherweise nur ein paar Stunden anhielt. Das nächste Mal trinke ich trotzdem nur aufrichtige Getränke, die die Folgen haben, die man von ihnen erwartet. Einen Kasten Bier bekommt man schließlich auch nachts um vier noch an der Tankstelle.
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