Mittwoch, 14. Dezember 2011

Da schnitz‘ mir doch einer ein Nilpferd


Parmesan ist ein sehr edler Käse. Das sieht man ihm vielleicht nicht an, wenn er klein gehobelt auf die Pasta rieselt, aber sogar Casanova hat ihn als „vortrefflich“ bezeichnet. Obwohl dessen Metier eher weiche Frauenleiber als harte Käselaibe waren. Der orignial Parmigiano-Reggiano wird in verschiedenen oberitalienischen Provinzen hergestellt und von einer speziellen Aufsichtsbehörde überwacht, zu der etwas mehr als 500 Molkereien gehören. Jährlich produzieren die Italiener über 100.000 Tonnen Parmesan, rücken aber nicht einmal 20 Prozent davon raus, weswegen wir im Supermarkt oft mit Grana Padano, der aus der Not einiger Mönche in der Lombardei entstand, ihren Milchüberschuss irgendwie haltbar zu machen.
Parmesan ist ein so vielseitiger Käse, dass es ganze Kochbücher nur mit Parmigiano-Rezepten gibt. Und er regt die Phantasie an: Als wir vor Kurzem mit Freunden beim Frühstücken waren, inspirierte uns das übriggebliebene Stück Hartkäse zu einem Kunstwerk, das demnächst bei Sotheby’s vermutlich den Brillianten besetzten Totenkopf von Damian Hirst um ein Vielfaches der Bietersumme übersteigen wird: Parmesan-Nilpferd mit Croissantrücken auf Grünwerk. Und in der nächsten Folge unserer kleinen Lebensmittel-Kunstreihe könnt ihr euch freuen auf: Sauer Teig in weinender Schüssel – eine Hommage an Dalí.

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