Aus gegebenem Anlass - also dem ersten Advent - gehört der erste Blog nach der Herbstpause dem Glühwein. Zu Beginn der Weihnachtszeit findet ihn wenigstens jeder noch gut und trinkenswert wohingegen die meisten (inklusive mir) kurz vor dem Fest einen dermaßen Gewürzwein verklebten Magen haben, dass sie selbst bei Minus 20 Grad lieber ein kühles Bier als einen heißen Glögg trinken.
Das liegt vielleicht auch daran, dass industriell produzierter Glühwein meist aus Massenweinen zusammengepanscht und die niedrige Qualität dann mit Zucker übertüncht werden soll. Geht schnell ins Blut, was am Abend auf dem Weihnachtsmarkt noch super, am nächsten Morgen im Büro, wenn die Schreibtischplatte eine geradezu magische Anziehungskraft auf den schweren Kopf hat, eher suboptimal ist. Trotzdem schütten wir uns jedes Jahr aufs Neue vier Wochen lang die Zucker-Gewürz-Suppe rein, weil es halt einfach dazugehört. Paradox, oder?
Apropos Paradox: Der Vorläufer des heutigen Glühweins war angeblich ein römischer Würzwein, der Conditum Paradoxum hieß. Und süß war der sicher auch schon. Es wurde nämlich Honig mit Wein eingekocht und dann Datteln und Safran dazugekippt. Damit die Römer die Zähne nach dem ersten Schluck noch auseinander bekamen, wurde die Süße durch etwas Pfeffer und Lorbeer abgemildert. Wahrscheinlich hatte Nero ein ganzes Fass davon im Kopp als er Rom angezündet hat - und wahrscheinlich wollte er die Stadt gar nicht abfackeln, sondern ist lediglich eingeschlafen und hat die Kerzen am Adventskranz nicht ausgepustet.
Eine schönen ersten Advent euch allen.
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