Mit Essen spielt man nicht? Von wegen! Gerichte kreativ interpretieren und auch mal über Sternküche und Co. schmunzeln, machen Kochen und Genießen doch erst richtig schön. Willkommen bei den Foodversuchen.
Sonntag, 6. Mai 2012
Griechischer Wein ... und Käse
Seit fünf Tagen sind wir in Griechenland, auf Chalkidiki, in Sarti. Das Meer ist türkis, die Sonne scheint unser Hotel Apollon Xenonas (zur Website) ist ein Traum und der Hotelbesitzer Babis ein noch viel größerer. Am Mittwoch letzter Woche hat er für uns und die beiden anderen Gäste mit ihren Kindern (es ist eindeutig Vorsaison hier) einen griechischen Abend mit Weinprobe veranstaltet. Der erste der fünf Weine war Retsina. Den Namen hatte ich schon gehört, getrunken hatte ich diesen Wein allerdings noch nie. Wenn schon griechisch, dann Ouzo. Der Retsina schmeckte sehr herb, was wohl, so erklärte uns Babis, auch daran liegt, dass er während der Gärung mit Harz versetzt wird. Es werde von den Pinien gesammelt, wenn sie weinen, erzählte unser Gastgeber. Das mit dem Harz (das vor dem Abfüllen in Flaschen wieder entnommen wird) kommt aus dem alten Griechenland. Damals hatte man den Retsina in Schläuchen aus Ziegenfell oder in Amphoren aufbewahrt, die mit Harz abgedichtet waren. Dadurch wurde er haltbarer – und bekam ganz nebenbei sein typisches Aroma. Eine schöne Idee, macht aber den Retsina für meine Kehle nicht so viel angenehmer.
Besser schmeckte mir da schon die Käseauswahl aus Ziegen-, Schafs- und Ziegen-/Schaf-Mix-Käse. Während in Deutschland Feta und griechischer Käse quasi Synonyme sind, wurde uns bei unserem Probeessen eröffnet, dass es mehr als 100 verschiedene Käsesorten in Griechenland gibt. Der Käse hat eine sehr lange Traditioin in Griechenland Angeblich soll sogar Odysseus auf seiner Odyssee ein paar Käselaibe in der Höhle des Zyklopen gefunden haben. Der Zyklop soll den Käse sogar selbst hergestellt haben. Dass es in Griechenland kaum Kuhmilchkäse gibt, liegt daran, dass Schafe und Ziegen viel besser mit der verkarsteten Landschaft zurechtkommen. Ein Gerücht, behaupte ich, da sie unserer Erfahrung nach mehr auf der flachen Fahrbahn als im felsigen Weideland herumstehen. Aber leckeren Käse bekommen sie trotzdem zustande. Auch, wenn ich mir leider keinen einzigen Namen der verkosteten Sorten merken konnte. Immerhin hat mich diese Käseprobe zu einem neuen Experiment inspiriert. Ich möchte – sobald ich wieder zuhause bin – meinen eigenen Feta herstellen. Gleich, nachdem ich die Küche mit Frischhaltefolie ausgekleidet und geruchssicher versiegelt habe. γεια σου und bis bald
Labels:
Chalkidiki,
Feta,
griechischer Käse,
Hotel Apollon Xenonas,
Retsina,
Sarti,
Sithonia,
Weinprobe
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen